Stephen W. Hawking
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Auszug aus:

Eine kurze Geschichte der Zeit

Rowohlt-Verlag ISBN 3498028847

Bisschen interessanter Ausschnitt:

Seite 216/217:

Einstein hat einmal gefragt: "Wie viel Entscheidungsfreiheit hatte Gott bei der Erschaffung des Universums?" Wenn die Keine-Grenzen-Theorie zutrifft, so bleibt ihm bei der Wahl der Anfangsbedingungen überhaupt keine Freiheit. Natürlich hätte es immer noch in seinem Ermessen gestanden, die Gesetze zu wählen, die das Universum bestimmen. Doch eine echte Entscheidungsfreiheit könnte er bei dieser Wahl auch nicht gehabt haben, denn es ist durchaus möglich, daß es nur sehr wenige vollständige einheitliche Theorien gibt - vielleicht sogar nur eine, zum Beispiel die heterotische Stringtheorie -, die in sich wiederspruchsfrei sind und die Existenz von so komplizierten Gebilden wie den Menschen zulassen, die die Gesetze des Universums erforschen und nach dem Wesen Gottes fragen.

Die Fortsetzung, die interessanter ist!!!

Seite 217:

Auch wenn nur eine einheitliche Theorie möglich ist, so wäre sie doch nur ein System von Regeln und Gleichungen. Wer bläst den Gleichungen den Odem ein und erschafft ihnen ein Universum, das sie beschreiben können? Die übliche Methode, nach der die Wissenschaft sich ein mathematisches Modell konstruiert, kann die Frage, warum es ein Universum geben muß, welches das Modell beschreibt, nicht beantworten. Warum muß sich das Universum all dem Ungemach der Existenz unterziehen? Ist die einheitliche Theorie so zwingend, daß sie diese Existenz herbeizitiert? Oder braucht das Universum einen Schöpfer, und wenn ja, wirkt er noch in irgendeiner anderen Weise auf das Universum ein? Und wer hat ihn erschaffen?

 

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© Jochen Kalmbach, Letzte Änderung: 15.12.2001